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Tschechien 2002

Vereinigter Männerchor 1820 Willich e.V.

Hier finden Sie einen kleinen Überblick
über die letzte große Konzertreise des VMC.

 

Konzertreise nach Tschechien
vom 1. bis 12. Mai 2002


Die Anreise nach Leipzig

Pünktlich um sieben Uhr verlässt ein Reisebus mit 43 VMC-Mitgliedern das heimatliche Willich. Am Nachmittag ist das Ziel erreicht. Die Sänger haben ausreichend freie Zeit, diese interessante Stadt in Augenschein zu nehmen. Vor allem in den Außenbezirken ist deutlich zu sehen, dass hier noch sehr vieles zu tun ist. Hier kann VMC-Mitglied Gerd Nünning seinen Mitsängern voller Stolz die Tiefgarage und den neugestalteten Platz am Gewandhaus zeigen, an deren Bau er an verantwortlicher Stelle beteiligt war.


Zittau

Noch vor Mittag erreichen die Sänger das sächsische Zittau, nahe der tschechischen Grenze in der Oberlausitz gelegen. Der mittelalterliche Stadtkern ist teilweise sehr schön restauriert und lädt zu einem Rundgang ein. Allerdings sind trotz aller sichtbaren Anstrengung noch viele Gebäude sehr renovierungsbedürftig.

 


 Die Unterbringung im Schlosshotel ist fürstlich, das Wetter einfach Spitze. Hier stellt sich Reiseleiterin Helena vor, die den Chor während der gesamten Zeit in der Tschechischen Republik begleiten wird. Am Nachmittag reizt eine Fahrt mit der nostalgischen dampfbetriebenen Schmalspurbahn. Den Abend verbringen die meisten bei gutem Zittauer Bier und ebensolchem sächsischen Essen.


Vítamé v České Republike
Willkommen in der Tschechischen Republik

Gleich nach dem Frühstück geht die Fahrt nach Porajow zum Grenzübergang und weiter zum Fernsehsturm von Jested. Hier kann man mit einer Kabinenbahn die Aussichtsplattform erreichen und hat eine atemberaubende Sicht über das Land.

Später, in Liberece, geht der Tausch von Euro in Kronen problemlos vonstatten und nun machen die Sänger das erste Mal Bekanntschaft mit der tschechischen Gastronomie. Wohlgesättigt und erstaunt über die günstigen Preise führt die Reise nun nach Königsgrätz (Hradec Králové) mit Stadtführung und Übernachtung.



Naš první koncert
Unser erstes Konzert

Nach kurzer Fahrt ist Brünn (Brno) erreicht, wo der Chor einige Tage verweilen wird. Hier, in dieser immerhin zweitgrößten Stadt des Landes, pulsiert das Leben.
 Nach einer Stadtbesichtigung, wobei auch nicht ein kleiner Liedvortrag im „Peter-und-Paul-Dom“ unerwähnt bleiben soll, bleibt den Sängern nach dem Mittagessen Zeit, sich auf das Konzert am Abend in Rousinov vorzubereiten. 

 Dieses findet dann auch in einem herrlichen, mit barocken Elementen ausgestatteten Saale statt. Der gemischte Chor aus Rousinov empfängt die Willicher sehr herzlich, und das gemeinsame Konzert ist ein einziger Genuss. Beide Chöre tragen vorwiegend Volkslieder vor; die Tschechen präsentieren zusätzlich noch einen aus ihren Reihen stammenden, äußerst begabten jungen Sänger als Solisten. Der anschließende gemütliche Teil fällt nicht weniger herzlich aus, wobei nun allerdings die lustigen Lieder auf beiden Seiten den Vorrang haben.


Bohoslužba a Moravské víno
Gottesdienst und mährischer Wein

 

 

 


Trotz der anstrengenden Ereignisse am Vortage sind die Sänger wieder recht früh auf den Beinen, denn bereits um acht Uhr fahren sie zur St.-Augustinus-Kirche, um dort einen Gottesdienst musikalisch mit zu gestalten. Zur Freude des Chores bleiben die Besucher so lange sitzen, bis auch der letzte Ton des Schlussliedes verklungen ist. Es ist ein sehr schönes Erlebnis. 

Am Nachmittag ist Wein und Folklore angesagt: Besuch in einem der Weinkeller in Straznice. Leider ist das Wetter nicht für eine Außenveranstaltung geeignet, aber dennoch: bei deftiger Blasmusik wird eine ebensolche Mahlzeit gereicht; dazu mährischen Wein in verschiedenen Varietäten. Recht nachdrücklich in Erinnerung bleiben die Gesang- und Tanzdarbietungen der kleinen Mädchen aus der Folkloregruppe.


Macocha Propasti - Punkevní jeskině
Der Macocha-Abgrund - Die Punkevní-Höhle

Heute ist der Mährische Karst das Ziel. In diesem Naturschutzgebiet gibt es Canyons, Höhlen, Schluchten und bizarre Sandsteinformationen. Der Chor besucht die Punkevní-Höhle. 1910 den Besuchern zugänglich gemacht, ist sie eine der attraktivsten und meistbesuchtesten Höhlen. Die Macocha (Stiefmutter) ist mit 138 Metern die tiefste Schlucht des Landes. Mit der Kabinenbahn gleitet man schnell ins Tal, wo auch schon alles zu Führung und Bootsfahrt bereit ist. Die Höhle befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand, alles sehr sauber und für die Besucher mühelos begehbar. Selbstverständlich wird hier die Höhlenakustik zu einem kleinen Liedvortrag genützt.

Leider erreicht hier Chorleiter Stuers die Nachricht, dass sein Flug nach Prag storniert sei. Schade! Die Sänger verabschieden ihn mit einem Lied. Nachmittag und Abend wird genutzt,  auf eigene Faust Brünn kennen zu lernen.

Vinárna “U Královny Elišky”
Weinkeller „Zur Königin Elisabeth“

Der Vormittag dient der weiteren Erkundung Brünns. Viele steigen zur Burg Spilberk hinauf, einer ausgezeichnet erhaltenen und restaurierten Festungsanlage. Das Wetter ist fantastisch und lädt dort förmlich zu einem kleinen Frühschoppen unter freiem Himmel ein. Auch der Nachmittag gehört noch der Stadt, bevor abends „Königin Elisabeth“ einlädt. 
In diesem Weinkeller, unter Tonnengewölben, schmaust der VMC bei Kerzenschein böhmische und mährische Spezialitäten. Natürlich stimmt der Vizedirigent auch einige Liedchen an. Einfach wunderschön in dieser Umgebung und gelungener Abschied von Brünn, denn morgen soll es ja weiter gehen.


Hlavní město Praha
Die Hauptstadt Prag

Gegen Mittag erreichen die Sänger Prag. Nach dem Bezug der Zimmer führt Reiseleiterin Helena durch die tschechische Hauptstadt. Wenn Brünn schon sehr lebendig war, hat Prag doch wirklich das Flair einer Weltstadt. Karlsbrücke, Veitsdom, Hradschin, - viele Chormitglieder  können diese Sehenswürdigkeiten zum ersten Male betrachten.

Am Abend ist im „U Fleků“ reserviert, einem vornehmlich von Touristen besuchten Bierlokal. Hier wird ein kleines Unterhaltungsprogramm geboten, bei dem sich Chorsänger Rudi Schaube als großartiger Zauberkünstler entpuppt.

Die Kapelle spielt in ausgelassener Hofbräuhausstimmung bekannte Trink- und Schunkellieder; besonders beim „Škoda láska“, in Deutschland als „Rosamunde“ bekannt, geht das Publikum begeistert mit.


Česká historie
Tschechische Geschichte

Am Morgen kann man noch einmal nach eigenem Interesse durch Prag wandern, nachmittags soll die im Auftrag Karls IV. erbaute Burg Karlstein (Karlštejn) besucht werden. Sie liegt etwa 35 km südwestlich von Prag in einer Hügellandschaft und ist von weitem nicht zu sehen. Die Führung ist sicherlich interessant; immerhin wurde diese Burg ab 1348 als Aufbewahrungsort der böhmischen Krönungskleinodien und als Archiv des Königreiches errichtet. Leider sind jedoch wichtige Räume wegen Renovierung zur Zeit nicht zugänglich, doch das Wetter ist schön, das Gebäude ist romantisch, rundherum gibt es einladende Gaststätten... – schließlich ist heute Vatertag!


Zámecký koncert Ploskovice
Das Schlosskonzert in Ploskowitz

Die pulsierende tschechische Hauptstadt nimmt die Sänger heute wieder gefangen. In kleinen Gruppen durchstreifen sie die Stadt, um in der verhältnismäßig kurzen Aufenthaltszeit möglichst viele Eindrücke mitzunehmen. Nachmittags bringt sie der Bus nach Schloss Ploskovice in der Nähe von Leitmeritz zu einem weiteren Konzert. Auch dieses Schloss geht auf eine Gründung Karls IV. zurück; im Laufe der Zeit zu einer barocken Anlage umgewandelt, allerdings auch vom Verfall gezeichnet. Große Teile sind jedoch mittlerweile restauriert. Hier hat der Leitmeritzer Lehrerchor den VMC zum Gemeinschaftskonzert eingeladen.

In diesem beeindruckenden Ambiente muss nun der Chor unter Vizedirigent Joachim Kothen sein Können unter Beweis stellen. Es klappt auch sehr gut, denn die Sänger sind recht aufmerksam. Nach dem ausgezeichneten Vortrag des VMC bieten die tschechischen Sänger einen wahren Ohrenschmaus. Mit wechselndem Dirigat und solistischen Einlagen tragen auch sie zu einem erstklassigen Konzert bei. Beim anschließenden Beisammensein in einem rustikal eingerichteten Gasthaus wird wechselweise noch manches Lied gesungen, bevor der Bus die zufriedenen Sänger wieder nach Prag bringt.


Karlovy Vary – Večerní projížďka
Karlsbad - Lichterfahrt

Am Morgen geht die Reise zum wohl bekanntesten tschechischen Kurort, nach Karlsbad (Karlovy Vary). Von Karl IV. im Jahre 1358 gegründet und am Zusammenfluss von Eger (Ohře) und Tepl (Teplá) gelegen, ist diese Stadt heute eine der größten in Böhmen. Neben den zwölf heißen Mineralquellen gibt es noch eine dreizehnte, die für Wohlbefinden sorgt: der bittersüße Kräuterlikör „Becherovka“, der hier hergestellt wird. Die Sänger wandern entlang der Kolonnaden und geben dort mit Vize Joachim ein spontanes kleines Kurkonzert.

Abends steht eine Lichterfahrt auf dem Programm. Während das Schiff um 19.00 Uhr ablegt und gute 90 Minuten moldauaufwärts fährt, bedienen sich die Gäste am kalt-warmen Buffet. Dann wird gewendet und bei zunehmender Dunkelheit führt die Reise wieder zurück nach Prag, das sich den Zuschauern in herrlichem Lichterglanz präsentiert und wohl zu Recht den Namen „Goldenen Stadt“ trägt.


České pivo – otjezd z Plzně
Tschechisches Bier - Abfahrt aus Pilsen

Der letzte Tag der Konzertreise ist angebrochen. Schon früh machen sich die Sänger auf, verabschieden sich mit einem Liedchen bei Reiseleiterin Helena und besteigen den Bus, denn es gilt, auf dem Heimweg noch eine der größten Sehenswürdigkeiten Tschechiens zu besichtigen: die traditionsreiche Brauerei in Pilsen. Selten hat man eine derart professionell gestaltete Brauereibesichtigung erlebt. Beginnend beim handwerklich ausgezeichnet gemachten Übersichtsvideo, über den Rundgang durch Produktionsstätten und (immerhin insgesamt 9 km) Keller, bis hin zur Verkostung und der Mahlzeit in den riesigen Räumen des ehemaligen Gärkellers ist alles ein Genuss und ein schöner Abschluss einer ereignisreichen Reise.

Trotz düsterer Stauprognosen hält sich die Verkehrsbehinderung dennoch in Grenzen und gegen 23.00 Uhr ist das heimatliche Willich wieder erreicht.

     Besonders erwähnenswerte Reisenotizen:


Ein Riesenlob muss allen Rauchern des Chores gezollt werden. Während der gewiss nicht wenigen Stunden im Bus verzichteten ausnahmslos alle auf ihre Glimmstängel. Kompliment!


Auch der Bordservice hat eine anerkennende Erwähnung verdient. Sobald sich der Bus in Bewegung setzte, hatte das Dreigestirn die Kaffeeküche fest im Griff. Im Grunde gehört auch noch „Aroma-Hubert“ dazu, der die Sänger allerdings auf der eher geistigen Ebene betreute.

Um wenigstens einige Tage mit den Sängern zusammen verbringen zu können, nahm Chorleiter Ulrich Stuers es auf sich, am ersten Wochenende samstags nach Tschechien zu reisen und am folgenden Montag wieder die Heimfahrt anzutreten. So war er in der Lage, zumindest beim Konzert in Rousinov und beim Gottesdienst zu dirigieren.


Der Eindruck, den der Chor beim Konzert in Rousinov hinterlassen hatte, muss recht einprägsam gewesen sein, denn die tschechischen Sänger haben sich schon zu einem Besuch in Willich entschlossen. Wenn alles klappt, werden sie bereits beim Herbstkonzert 2002 mit dem VMC auf der Bühne stehen.


Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Leistung des vereinseigenen Lademeisters, der nicht nur Koffer und Taschen platzsparend im Gepäckraum unterbrachte, sondern auch für einen knitterfreien Transport der Vereinsanzüge sorgte

 

 

 

weitere Reiseimpressionen aus Tschechien


Empfang mit einem Schnäpschen im Schlosshotel 


Beim Schwarzbier in Leipzig


Königsgrätz


Reiseleiterin Helena im Kreise der Sänger


Das Konzert in Rousinov


Im Peter-und-Pauls-Dom zu Brünn


Nach dem Konzert in Rousinov

Im Weinkeller “U Královny Elišky”


Schloss Ploskowitz


Kein Zweifel: wir sind in Tschechien


Beim Schlosskonzert


Zu Gast in Leitmeritz beim Lehrerchor


"Kurkonzert" unter den Arkadengängen von Karlsbad


Wachwechsel auf der Prager Burg


Der große Zauberkünstler aus dem „U Fleků“


Am Hradschin


Fette Wurst und kühler Wein


Romantisches Karlsbad


Die Sänger auf Burg Spielberg

 


Unser "Langer" in der Prager Altstadt


St. Augustinus in Brünn


Wie stets beim VMC:


 die Stimmung ist ernst und gelassen


Eine beeindruckende Reise geht zu Ende

Die Heimat hat die Sänger wieder!